Gestern war ich endlich in München zu meinem Vorstellungsgespräch. Das Gespräch selber verlief sehr positiv und ich bin recht optimistisch, daß es etwas wird. Kommende Woche wird es wohl ein weiteres Treffen in Friedrichshafen geben, denn die avisierte Gruppe, für die ich interessant erscheine, arbeitet z.Z. als Projektteam bei der ZF in Friedrichshafen.
Fliegen selbst ist schön. Ich habe ja zum ersten Mal das Prozedere erlebt und muss sagen, etwas viel Aufwand. Aber was tut man nicht alles…immerhin konnte ich beim Checkin in Bremen am morgen gleich meinen Sitz für den Rückflug mitreservieren und bekam gleich beide Bordkarten ausgehändigt.
Dann musste ich durch die Schleuse oben, und irgendwie kommt man sich dabei vor wie ein potentieller Terrorist. Man kann alles relevante in die Kiste legen, und trotzdem piept das Portal wegen der Gürtelschnalle. Eigentlich war das ja klar, aber was tut man nicht alles
Endlich kam der Aufruf meines Fluges und die Gruppe wälzte sich über eine Treppe nach unten zu einem wartenden Bus. Der karrte uns dann hinaus aufs Rollfeld zum Flugzeug. Daß das keine Turboprobmaschine war, war auch alles. Ein kleiner Cityjet der Firma Bombardier mit 2 Triebwerken war es, und mein erster Gedanke war: in ein Space Shuttle einzusteigen kann nicht viel anders sein. Im Prinzip ein Reisebus mit Tragflächen und Turbinen. Immerhin hatte ich einen Fensterplatz, kurz vor dem Ansatz der linken Tragfläche am Notausgang, das bedeutete zusätzliche Beinfreiheit. Ich saß also gut und konnte den Start bei Nieselregen und Wolken genießen. Gut in den Sitz gedrückt ging es aufwärts, der Steigflug ist eindeutig sehr angenehm. Besser als die Wilde Maus
Leider war es mit der Sicht nicht so besonders, die Autobahn nach Osnabrück konnte ich noch erkennen. Danach stießen wir durch die Wolken und bis München sah ich den Boden nur noch sehr schemenhaft. Dafür war es über den Wolken schön sonnig, mit einem stahlblauen Himmel und den gekrümmten Horizont konnte man auch gut erkennen. Die Flugroute lief wohl östlich am Harz vorbei, jedenfalls teilte der Flugkapitän zwischendurch mit, wir wären über Erfurt. Gesehen habe ich vom Boden nichts, nur Wolken über Wolken.
Hinter Regensburg ging es dann abwärts und beim Landeanflug konnte ich die Alpen am Horizont sehen. München selber kam nur schlecht in mein Blickfeld. Dann waren wir auch schon gelandet und wurden mit einem Bus zum Terminal gefahren. Gemessen an Bremen ein Riesenterminal, und das ist nur eines von mehreren. Laufbänder beschleunigen den Weg durch das Terminal hindurch. An einem Fahrkartenschalter der DB konnte ich ein S-Bahn-Ticket für 10€ erwerben, welches sich als ein komplettes Tagesticket für ganz München erwies. Die S-Bahn selbst fand ich auch, aus dem Terminal 2 hinaus, geradeaus die Rolltreppe genommen und auf die Minute den Zug erwischt. Entsprechend pünktlich war ich dann in Laim, wo ich hinmusste.
Mein Gespräch war dann auch sehr pünktlich zu Ende und da ich Zeit hatte, habe ich einen Stadtbummel in München gemacht. Im Deutschen Museum war ich dann doch nicht, da war mir zuviel los und die Füße schrien. Die neuen Halbschuhe sind eben doch noch nicht eingelaufen :/ Darauf habe ich erstmal eine Siesta auf einer Bank in der Sonne gemacht, und bummelte dann von Richtung Isartor durch die Innenstadt. Ich war bei Conrad und hab DB15 (3 reihig) und DB9 Stecker und Buchsen gekauft, damit ich irgendwann mal den Adapter Jagpad->DB9 Joystick zusammenlöten kann
Bei Müller erstand ich die Galaxy Rangers Folgen 1-25 auf DVD für 9,99€ und eine 3 CD-Box von Freddy Fender (hör ich gerade rein), und hatte damit auch schon gut Zeit totgeschlagen. Ich bummelte dann am Hofbräuhaus vorbei, aus purer Neugierde, über den Viktualienmarkt, bei Dallmayer schüttelte ich den Kopf und warf auch einen Blick auf die Feldherrenhalle. Über die Frauenkirche stolperte ich dann Richtung Stachus, wo ich überglücklich über die vergangene Zeit wieder eine S-Bahn Richtung Flughafen nahm.
Mein Rückflug hatte natürlich 20Minuten Verspätung und lief über eine extrem laute Maschine der britischen Firma Avro. Immerhin konnte ich bei Nacht die Sterne sehen, das Sternbild des Orion war zur Linken gut erkennbar, und die Positionslichter anderer Flieger konnte man ebenfalls auf weite Entfernung sehen.
Die Luft im Flieger war extremst schlecht und ich war überglücklich, als ich HB von meinem Vater im Regensturm abgeholt wurde.
Dann war ich erstmal kaputt und fiel ins Bett
Fliegen ist jedenfalls klasse, mir machts Spaß, auch mit den Widrigkeiten beim Checkin und der Personalkontrolle. Und die Innenstadt von München ist einen Bummel wert