In der Mittagspause habe ich gewohnheitsmäßig den Google Reader geöffnet, um die diversen von mir abonnierten RSS Feeds zu lesen. Als erstes wurde ich mit einem Popupfenster begrüßt, in welchem mit Google mitteilte, daß sie den Dienst zum 1.Juli einstellen werden. Offenbar gibt es nicht genug Nutzer für den Service, was ich mir selbst irgendwie nicht vorstellen kann.
Bislang hatte mich vorallem am Google Reader überzeugt, daß er automatisch die gelesenen Artikel synchronisierte. Dieses Feature habe ich bei normalen RSS Readern auf dem Desktop immer vermisst. Man konnte auf PC A Feeds lesen und beim Öffnen auf PC B wurden diese Feeds dann als gelesen markiert, natürlich auch auf dem Tablet oder dgl.
In Summe war es neben der Websuche die von mir am häufigsten benutzte Webapplikation von Google und eigentlich die mir liebste.
Google, ihr macht eure User dadurch nicht glücklicher, nur weil ein Teil meint, News wären bei Google+, Twitter oder Facebook besser aufgehoben. Im Gegenteil, RSS-Feeds haben den absoluten Vorteil, daß sie Ressourcen schonen. Man muss nicht immer gleich ganze Webseiten in Megabytegröße runterladen, sondern kann sich erstmal anhand von Überschriften und Textschnippseln orientieren, ob das Lesen lohnt. Gerade wenn man diverse Blogs mitliest, ist das nützlich, denn wer hat schon im Kopf, welche 50 Blogs er alle lesen möchte und wie die URLs lauten. Da ist die vom Reader über das Web synchronisierte Liste von Feed-URLs super.
Ich habe dann ein bißchen nach Alternativen recherchiert. Die sind ziemlich mau, aber ich werde bis auf weiteres Feedly ausprobieren. Leider ist das Webfrontend als spezielle Browsererweiterung verpackt und funktioniert damit potentiell nicht auf schlanken Alternativbrowsern wie Netsurf oder gar auf antiken Browser für alte Rechner. Dafür bietet dieser Dienst bei einem etwas anderem Interface auch eine Android App, aber auch Synchronisation und in Zukunft Migration der Google Reader Feeds. Ich hoffe, daß ich so kein Übergangsproblem bekomme. Ein Backup der Feedliste wird natürlich trotzdem gemacht.
Unabhängig von der verwendeten Software möchte ich in jedem Fall sagen: sagt JA zu RSS Feeds!